Hautpflege und Textilien

Tipps für ein entspannteres Leben mit Neurodermitis

Als mein Sohn im Alter von 4 Wochen ein Ekzem auf der Stirn bekam, erhielt ich vom Kinderarzt die Diagnose „Atopische Dermatitis, auch bekannt als Neurodermitis.
Es ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die durch Stress, verschiedenste Allergene und oft durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausgelöst wird.
Betroffene bekommen rote Ausschläge, die besonders nachts sehr jucken.
Man kann aber viel mit der richtigen Hautpflege bewirken.
Also welche Creme ist die RICHTIGE für mein Kind?
Das lässt sich leider so allgemein nicht beantworten.
Das Thema Hautpflege ist gerade bei Kindern mit Neurodermitis sehr komplex.
Hier möchte ich dir eine umfassende Beratung von Profis ans Herz legen. Informiere dich und recherchiere die Inhaltsstoffe und allfällige Nebenwirkungen der empfohlenen Cremen und Salben. Dann entscheide bewusst für dich und dein Kind, welchen Weg ihr hier einschlagen wollt. Je informierter du bist, desto bessere Fragen kannst du stellen und schlussendlich auch bessere Entscheidungen treffen.
Wir haben wahnsinnig viele Cremes, Salben, Badezusätze, Seifen, usw. probiert. Ich kann mich gut erinnern, wie wir uns freuten, wenn etwas endlich Linderung brachte. Aber ich habe auch noch im Kopf, als genau diese Creme beim nächsten Schub gar nichts mehr bewirkt hat und ich mich erneut auf die Suche begeben musste…
In den letzten Jahren begann ich Salben für Vincent selbst herzustellen. Mir ist es wichtig, dass keine Konservierungsstoffe, die seine Haut zusätzlich reizen, enthalten sind.
Was mein Neurodermitiker überhaupt nicht mag, ist mittlerweile das Eincremen. Ich kann es ihm nicht verübeln.
Vor knapp zwei Jahren durfte ich Kirsten kennenlernen und ihr Wissen im Bereich Naturkosmetik ist phänomenal. Bei einer unserer Plaudereien gab sie mir den Tipp die juckenden Hautstellen mit Lavendelhydrolat einzusprühen anstatt einzucremen. Vincent empfand es als sehr angenehm und kühlend. Sein Juckreiz war schnell besser und er konnte so gut einschlafen.

Neurodermitis Blog – www.pajama-day.com/blog
Seit kurzem blogge ich über meine Erfahrungen zum Thema Neurodermitis und hoffe so vielen Betroffenen Mut zu machen und den einen oder anderen nützlichen Tipp zu geben, wie sie mit dieser Hautkrankheit umgehen lernen können.
Ein wichtiger Punkt war bei uns auch immer Kleidung aus Naturfasern, wie Bio-Baumwolle zu finden, in der sich Vincent wohlfühlen konnte. Kunstfasern wie Polyester sind für Allergiker keine gute Wahl da sie nicht atmungsaktiv sind und Schweiß auch ein Auslöser für die Neurodermitis sein kann.
Gerade bei Pyjamahosen war es oft schwierig etwas Passendes zu finden.
Mein Sohn hasste die oft großen, schlabbrigen Pyjamas, die sich gerne um seine eingecremten Kniekehlen wutzelten und sich ständig verdrehten oder hinaufrutschten.
Aus diesem Grund begann ich für ihn eine Pyjamahose zu entwickeln, welche:
– beim Bund angenehm sitzt
– aus natürlichen Materialien besteht, die sich gut auf der Haut anfühlen,
– durch einen ausgeklügelten Schnitt jede Bewegung mitmacht ohne dabei ins Rutschen zu kommen.
Aus dieser „Notlösung“ ist mittlerweile ein kleiner, feiner Onlineshop geworden, weil es nicht nur für Allergiker und Neurodermitiker wichtig ist, in welcher Kleidung wir abends schlafen gehen. Neugierig? Dann freue ich mich auf deinen Besuch auf meiner Website.

Herzlichst,
Karin
www.pajama-day.com
#die zieh’ i nimma aus!

Wirkstoffe der Natur

Neurodermitis ist wie schon von Karin beschrieben eine chronische Hauterkrankung, die von quälendem Juckreiz begleitet wird. Jeder von uns weiß wie schwer man dem Reiz zu kratzen bei einem einfachen Gelsenstich widerstehen kann. Man stelle sich nun dieses Gefühl an mehreren Körperstellen gleichzeitig und großflächig vor. Auch wenn die Betroffenen, sogar schon kleinere Kinder, sich untertags „zusammenreißen“, so passiert es doch oft unbewusst in der Nacht, dass die Haut blutig gekratzt wird, um kurzfristig Erleichterung zu verspüren. Wodurch wiederum Keime in die Haut eindringen können und die Entzündung verstärken. So entsteht ein Teufelskreis, aus dem schwer heraus zu kommen ist. Das Wichtigste bei einer Neurodermitis ist also die Haut zu schützen und zu stärken und so den Juckreiz zu verhindern beziehungsweise zumindest zu lindern oder reduzieren.
Sehr bewährt bei Neurodermitis hat sich Nachtkerzenöl. Vor allem die enthaltene Gamma Linolensäure leistet hier gute Dienste, da sie die Zellerneuerung anregt und somit den Heilungsprozess beschleunigt.
Gute Erfahrungen habe ich bei meinen Kunden auch mit Molkebädern gemacht. Diese wirken gleichzeitig hautberuhigend und -pflegend. Als vegane Alternative empfehle ich gerne Reiswasser. Das ist überhaupt sehr vielseitig einsetzbar, daher gibt es zu dem Thema in einem der nächsten Newsletter einen eigenen Beitrag.
Anwendungstipp: Einen halben Liter Molke in Bioqualität in lauwarmes Badewasser geben und anschließend darin baden oder die Molke pur in eine Schüssel geben und nur die betroffenen Körperteile darin „baden“. Das funktioniert natürlich nur bei Händen und Füßen, man kann bis zum Ellbogen arbeiten indem man die geröteten Hautstellen immer wieder übergießt oder einen in Molke getränkten Waschlappen auflegt. Am besten die Molke dann nicht abwaschen sondern nur leicht abtupfen und darüber eincremen.
Hautstärkend wirken auch Brennnessel und Zinnkraut durch die enthaltene Kieselsäure. Beides kann sowohl innerlich, als Tee, als auch äußerlich, als Badezusatz, angewendet werden.
Um akuten Juckreiz zu stillen empfehlen sich Hydrolate von Lavendel, Neroli (Orangenblüten) oder Rose. Diese können bei Bedarf aufgesprüht werden, gekühlt verstärkt sich die Wirkung noch.
Sehr wichtig ist auch generell auf die Inhaltsstoffe der Kosmetikprodukte zu achten. Cremes mit Paraffin sind unbedingt zu meiden da sie eine Schicht auf der Haut hinterlassen und die Haut abdichten, vergleichbar mit Textilien aus Kunstfaser.
Für den Anfang empfehle ich mit der App von Codecheck zu arbeiten um kritische Inhaltsstoffe schon beim Einkauf herauszufiltern. Mit der Zeit bekommt man Übung und sieht auf den ersten Blick ob eine Creme tatsächlich Naturkosmetik ist oder nur einen natürlichen Eindruck erwecken möchte.
Übrigens, was der Haut guttut schont auch die Umwelt 😉
Alles Liebe,
Kirsten
Termine zu den Workshops von zsåmmwerkn unter:
Termine – zsammwerkn.at