Neurodermitis ist wie schon von Karin beschrieben eine chronische Hauterkrankung, die von quälendem Juckreiz begleitet wird. Jeder von uns weiß wie schwer man dem Reiz zu kratzen bei einem einfachen Gelsenstich widerstehen kann. Man stelle sich nun dieses Gefühl an mehreren Körperstellen gleichzeitig und großflächig vor. Auch wenn die Betroffenen, sogar schon kleinere Kinder, sich untertags „zusammenreißen“, so passiert es doch oft unbewusst in der Nacht, dass die Haut blutig gekratzt wird, um kurzfristig Erleichterung zu verspüren. Wodurch wiederum Keime in die Haut eindringen können und die Entzündung verstärken. So entsteht ein Teufelskreis, aus dem schwer heraus zu kommen ist. Das Wichtigste bei einer Neurodermitis ist also die Haut zu schützen und zu stärken und so den Juckreiz zu verhindern beziehungsweise zumindest zu lindern oder reduzieren.
Sehr bewährt bei Neurodermitis hat sich Nachtkerzenöl. Vor allem die enthaltene Gamma Linolensäure leistet hier gute Dienste, da sie die Zellerneuerung anregt und somit den Heilungsprozess beschleunigt.
Gute Erfahrungen habe ich bei meinen Kunden auch mit Molkebädern gemacht. Diese wirken gleichzeitig hautberuhigend und -pflegend. Als vegane Alternative empfehle ich gerne Reiswasser. Das ist überhaupt sehr vielseitig einsetzbar, daher gibt es zu dem Thema in einem der nächsten Newsletter einen eigenen Beitrag.
Anwendungstipp: Einen halben Liter Molke in Bioqualität in lauwarmes Badewasser geben und anschließend darin baden oder die Molke pur in eine Schüssel geben und nur die betroffenen Körperteile darin „baden“. Das funktioniert natürlich nur bei Händen und Füßen, man kann bis zum Ellbogen arbeiten indem man die geröteten Hautstellen immer wieder übergießt oder einen in Molke getränkten Waschlappen auflegt. Am besten die Molke dann nicht abwaschen sondern nur leicht abtupfen und darüber eincremen.
Hautstärkend wirken auch Brennnessel und Zinnkraut durch die enthaltene Kieselsäure. Beides kann sowohl innerlich, als Tee, als auch äußerlich, als Badezusatz, angewendet werden.
Um akuten Juckreiz zu stillen empfehlen sich Hydrolate von Lavendel, Neroli (Orangenblüten) oder Rose. Diese können bei Bedarf aufgesprüht werden, gekühlt verstärkt sich die Wirkung noch.
Sehr wichtig ist auch generell auf die Inhaltsstoffe der Kosmetikprodukte zu achten. Cremes mit Paraffin sind unbedingt zu meiden da sie eine Schicht auf der Haut hinterlassen und die Haut abdichten, vergleichbar mit Textilien aus Kunstfaser.
Für den Anfang empfehle ich mit der App von Codecheck zu arbeiten um kritische Inhaltsstoffe schon beim Einkauf herauszufiltern. Mit der Zeit bekommt man Übung und sieht auf den ersten Blick ob eine Creme tatsächlich Naturkosmetik ist oder nur einen natürlichen Eindruck erwecken möchte.
Übrigens, was der Haut guttut schont auch die Umwelt 😉
Alles Liebe,
Kirsten
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